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Hamburgs Innenstadt. Nur der Wandel ist konstant

Wer mit dem Zug in Hamburg einfährt, kann es sehen. Hamburg ist im Wandel. Bis vor kurzem prägten die Türme der Hauptkirchen das Stadtbild. Jetzt sind es die Klötze des 21. Jahrhunderts. Die Elbphilharmonie mit ihrem Wellendach glänzt. Seht her, ich bin meine 700 Millionen Euro Baukosten wert. Das Gebäude des SPIEGEL in der Nähe des Hauptbahnhofs protzt, als ließe sich Hamburgs Ruf als Pressestadt in Stahl und Glas verewigen. Doch der Wandel ist nicht aufzuhalten.

Für die Europapassage zwischen der Einkaufsmeile Mönckebergstraße und der Binnenalster mussten Kontorhäuser weichen. Nostalgiker fürchteten um das vertraute Panorama vom Jungfernstieg aus. Wer weiß das noch?

Wenn jetzt gebaut wird, tut man wenigstens so, als ändere sich nichts. Am Rathaus und am Alten Wall entstehen hinter vertrauten Fassaden komplett neue Gebäude. Manchmal dauern die Diskussionen um Veränderung viele Jahre. Wer kennt noch den Streit um den Rathausmarkt? Und manches wirkt so altehrwürdig als wäre es ewig da. Wie die Speicherstadt. Vom Jungfernstieg erreicht man sie zu Fuß über den Meßberg. Vor mehr als 100 Jahren musste ein Wohnviertel für die Warenlager weichen. Die Händler wichen der Nutzung durch Gastronomie und Touristenattraktionen wie Dungeon und Miniaturwunderland.

Die Erweiterung der Innenstadt zum Hafen hin

Und wo Hafen und Fleete nicht mehr gebraucht werden, entsteht die Hafencity, samt Universität. In 30 Jahren soll sie fertig sein. Nicht nur Chinesen staunen über dieses – soll man es „Tempo“ nennen? Die Kreuzfahrer legen schon am Überseequartier an. Bei der Bebauung der Kehrwiederspitze hätte Hamburg Tradition wahren können. Statt für ein markantes Gebäude entschied sich der Senat für 08/15 Klinkerbüros. Tradition muss sich rechnen. Sonst hat sie keine Chance.

Vom steten Wandel leben auch die großen Theater der Stadt. Deutschlands größtes, das Schauspielhaus an der Kirchenallee, kämpft mit dem Thalia Theater um bundesweite Spitzenplätze. Sie machen das gut. Wenigstens diese Tradition hält an.

Kaum ein anderer Teil der Innenstadt hat sich so gewandelt wie St. Georg. Noch vor zwanzig Jahren war das Leben zwischen Hansaplatz und Langer Reihe irgendwie alternativ. Aber auch schmuddelig. Junkies und Huren aus der Drogenszene verelendeten auf offener Straße. Das Krankenhaus St. Georg versorgte sie alle. Seinen sozialen Auftrag verlor es 2004. Damals brach die Stadt mit einer Tradition und privatisierte ihre Kliniken.

In St. Georg können Schwule offen leben. Früher waren sie unter sich, z. B. im Café Gnosa. Nun müssen sie ihren Kaffee zwischen Touristen und quäkenden Kleinkindern trinken. Der Wandel lässt sich nicht aufhalten. Ob das immer gut ist? Die Frage stellt sich in Hamburg nicht.